Die Festung Enisala – Byzantinischer Einfluss
Die Festung Enisala wurde vom späten 13. Jahrhundert bis Anfang des 14. Jahrhunderts im Auftrag kaiserlicher Ämter...
Das Donaudelta ist nach dem Wolga Delta das zweitgrößte Europas. Es ist ein einzigartiges Gebiet in der Europäischen Union und bietet Schutz für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Das Delta hat den Status eines Biosphärenreservates, Feuchtgebietes von internationaler Bedeutung und eines speziellen Schutzgebietes für Vögel. Deshalb steht das Reservat auf der Liste des UNESCO Weltkultur- und Naturerbes, worüber die Rumänen sehr stolz sind. Die Donau ist der zweitlängste Fluss Europas mit einer Gesamtlänge von 2.680 km, wovon
38% durch rumänisches Gebiet verläuft. Sie „betritt“ Rumänien in der Ortschaft Bazias, schneidet auf ihrem Weg die Karpaten, bildet dort die Eisentor-Schlucht und mündet schließlich in der Ortschaft Sulina ins Schwarze Meer. In ihrem Verlauf variiert die Flussbettbreite der rumänischen Donau zwischen 60m und 100m. Die Donau teilt sich, auf einem Gebiet von 5.700 Quadratkilometern, in die drei Hauptkanäle Chilia, Sulina und Sfantul Gheorghe. Der Wasserspiegel des Donaudeltas steigt immer weiter an, da sich jährlich knapp 67 Millionen Tonnen Schlamm an den Kanälen ablagern und das Wasser nach oben drücken.
Das Biosphärenreservat umfasst mehr als 400 Seen, große Flächen mit Schilf-, Eichen- und Eschenwäldern, Sanddünen und Stränden. Diese günstigen Gegebenheiten bieten den mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten perfekte Bedingungen, um hier zu überleben. Etwa 320 Vogelarten (davon 200 geschützt) können im Delta beobachtet werden. Einige Vögel leben und nisten im Delta und ziehen hier ihre Jungen groß. Andere Vögel machen lediglich auf ihrer langen Reise Richtung Afrika einen Zwischenstopp und nutzen das Biosphärenreservat zur Rast. Die hohe Anzahl der Insektenarten ist ebenfalls erstaunlich, rund 2.213 Arten haben ihren Lebensraum im Donaudelta angesiedelt. Die Flora wird durch 1.689 verschiedene Pflanzenarten repräsentiert, von denen 4 Arten und Unterarten endemisch sind.
Wenn Sie sich entscheiden das Donaudelta zu besuchen, sollten Sie in der Stadt Tulcea starten, wo fast alle Führungen beginnen. Die einzige Möglichkeit von Tulcea zum Delta zu gelangen führt über Wasser.
Sie haben hierfür zwei Varianten zur Auswahl:
Die meisten Leute wählen die Motorbootvariante – entweder aus Komfort oder aus Zeitgründen.
Benötigte Zeit für einen Ausflug in das Donaudelta:
Um das Donaudelta so authentisch und umweltfreundlich wie möglich zu entdecken, empfehlen wir die Kajak-Touren:
Die Vorteile mit dem Kajak zu fahren
Nützliche Dinge, die Sie auf einer Fahrt ins Donaudelta gebrauchen könnten: versiegelte Taschen (um Ihre Sachen vor Wasser und Dreck zu schützen), Sonnenhut, Anti-Moskito-Spray, Sonnencreme, Sonnenbrille, Wasser (oder andere Getränke).
Was Sie wissen sollten, wenn Sie eine Reise im Delta mit dem Kajak machen möchten:
Tag 1 > Tulcea – der Sontea Kanal – Dummkopf (Nebunul) See
Die Abfahrt erfolgt mit dem Boot oder Motorboot von Tulcea. Aufgrund der großen Schiffe auf den Hauptkanälen bietet es sich an, ein Kajak zu nehmen. Sie durchqueren den Sontea-Kanal und von dort aus biegen Sie auf den Dummkopf See (Lacul Nebunu). In diesem Teil des Deltas werden regelmäßig viele wilde Enten, Pelikane und Schwäne gesichtet. Der See ist ein Teil des Sontea-Fortuna-See-Komplexes. „Lacul Nebunu“ ist ein Naturschutzgebiet, da sich hier, aufgrund der geringen Wassertiefe, viele verschiedene Fischarten angesiedelt haben. Aus diesem Grund sind hier in den Sommermonaten etliche Wasservögel und wilde Enten auf der Nahrungssuche zu beobachten.
Die Nacht verbringen Sie in einer Pension, einem Zelt in freier Natur auf dem Sontea-Kanal oder bei einem der Einheimischen, die in näherer Umgebung wohnen. Hierbei hätten Sie die Möglichkeit auf Tuchfühlung mit den ortsansässigen Delta-Bewohnern zu gehen und noch mehr über deren Kultur und Traditionen zu erfahren. Wenn Sie bei einem Einheimischen oder in einer Pension übernachten, sollten Sie unbedingt die Fischsuppe (Fisch Borschtsch) oder den gebratenen frischen Fisch probieren. Wir sind uns sicher, dass es ein ganz neues Geschmackserlebnis für Sie sein wird. Denn frischeren Fisch bekommen Sie sonst nirgendwo.
Alternativ zum Sontea-Kanal können Sie auch einen Tagesausflug auf den Mester-See (Lacul Mester) unternehmen. Auf dem Rückweg empfehlen wir Ihnen, den Sonnenuntergang vom Kajak aus zu beobachten. Wir garantieren eine wunderbare Aussicht.
Tag 2> der Sontea-Kanal – der Baclaneştii Mari-See – der Vacarul-See – der Ligheanca-See – das Dorf Mila 23.
Am Morgen laden Sie das Gepäck ein und beginnen zu paddeln. Die zurückgelegte Strecke (19,6km) des zweiten Tages wird die längste der Tour sein.
Unterwegs fahren Sie entlang der schmal geschnittenen Schilfkanälen, wo Sie mit Sicherheit gelbe und weiße Seerosen sehen können. Sie gelten als Symbole des Donaudeltas. Die Blüten der weißen Seerosen sind zwischen Juni und September zu sehen. Tausende Seerosen umrahmen die Seen, Kanäle und größere Bäche. Neben dem Durchfahren der kleinen Kanäle, müssen Sie zwei große Seen überqueren: Der Baclanestii Mari-See und der Vacarul-See. Bei der Überquerung der Seen ist es sehr wichtig, dass der Guide und die Kajakfahrer miteinander kommunizieren, da die genaue Fahrtrichtung angesagt bzw. besprochen werden muss. Dies ist besonders wichtig, da es, aufgrund recht großer Entfernungen teilweise schwierig wird, sich auf dem See zu orientieren. Versuchen Sie Lärm zu vermeiden, denn auf diese Weise erhöhen Sie Ihre Chancen Vögel oder andere Tiere im Wasser und an Land zu Gesicht zu bekommen. In der Nähe des Dorfes „Mila 23“ legen Sie an und bauen Ihr Zelt auf einem Landstreifen auf. Falls Sie noch die Zeit und die Kraft haben, besuchen Sie das Dorf und füllen Sie Ihre Vorräte auf. Sollten Sie in einer Pension übernachten, wird diese im Dorf zu finden sein.
Tag 3> Das Dorf „Mila 23“ – der Ligheanca-See – der Văcaru-See – der Sontea Kanal – der Fortuna-See
Die Länge der Strecke am dritten Tag beträgt 9 km. Am Morgen werden Sie nochmal den Ligheanca-See und den Văcaru-See überqueren.
Ein Teil der Strecke wird Ihnen bekannt vorkommen, da Sie die Strecke am Vortag schon gepaddelt sind. Da Sie an diesem Tag nicht so viel paddeln werden wie an den Tagen zuvor, bleibt Ihnen die Möglichkeit sich Zeit zum Angeln oder einfach zum Entspannen zu nehmen. Falls Sie den gefangenen Fisch direkt zubereiten möchten, bietet es sich an einen kleinen Gaskocher mitzubringen. Im Donaudelta werden Sie viele Fischer und Angler sehen, die aus ganz Rumänien angereist kommen, um das Angeln als Sport oder als Freizeitzeitbeschäftigung ausüben. Oft sind es aber Einheimische, die ihre Netze im Delta auswerfen. Das Fischen ist für die ganze Region von hoher Wichtigkeit. Viele Menschen sind auf den Fischfang angewiesen, um ihre Familien ernähren zu können. Ihr heutiger Schlafplatz liegt in der Nähe des Fortuna Sees.
Tag 4> Der Fortuna-See – der Radacinos-See – der Papadia Noua-See – der Sontea Kanal
Die zurückgelegte Strecke wird heute 13,5km betragen. Der vierte Tag beginnt mit der Überquerung des Fortuna-Sees, dem größten See auf dieser Reise, mit einer Gesamtfläche von 977 Hektar.
Falls sich das Wetter während der Tour verschlechtern sollte und die Windböen stärker werden, wird es abenteuerlich. Denn dann müssen Sie beim Überqueren sehr vorsichtig sein und auf die ansteigenden Wellen aufpassen. Am Ausgang des Fortuna-Sees werden Sie durch einen kleinen Kanal in den Radacinos-See paddeln. Da der See ziemlich flach ist und sich viel Vegetation in ihm befindet, stehen die Chancen hier sehr gut, einzigartige Vögel und wunderschöne Pflanzen zu bewundern. Im Anschluss geht es zum Papadia Noua-Kanal und danach zurück zum Sontea-Kanal. Nachdem Sie die 13,5 km hinter sich gebracht haben, können Sie auf ein Boot in Richtung Tulcea wechseln und die Kajaks an jener Stelle wieder zurückgeben, wo Sie die Reise mit begonnen haben.
Das Donaudelta ist ein faszinierender Ort von außergewöhnlicher Schönheit. Es ist ideal, um der wilden, unberührten Natur und Tierwelt näherzukommen. Besonders Vogelbeobachter kommen hier auf ihre Kosten. Es bietet aber auch etliche Möglichkeiten sich zu entspannen und von dem Großstadtstress zu erholen. Jeder Urlauber, der eine Reise nach Rumänien unternimmt, sollte unbedingt dem Donaudelta einen Besuch abstatten und sich selbst von seiner Einzigartigkeit überzeugen.
Textquelle: Travel Guide Romania
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